geschrieben von Johanna W. und Karolina L. (Klasse 9/10)
Am 19. Oktober starteten wir, 12 Schüler aus den Klassenstufen 9 und 10, zusammen mit unseren begleitenden Lehrern Frau Meyer und Herrn Höfelein zu einem 14-tägigen Aufenthalt in die Vereinigten Staaten. Nach einer Flugzeit von ca. 11 Stunden verbrachten wir unser erstes Wochenende in Seattle, der größten Stadt im Nordwesten der USA. Wir wohnten in einem Hostel direkt beim „Pike Place Market“, einem der ältesten öffentlichen Bauernmärkte und zugleich beliebtesten touristischen Ziel in Seattle.
Die „Space Needle“, einen 184 Meter hohen Aussichtsturm, der zur Weltausstellung 1962 errichtet wurde, besuchten wir und uns wurde ein atemberaubender Blick über die Stadt geboten. In seiner Nachbarschaft befindet sich das „Museum of Pop Culture“ mit seiner faszinierenden Architektur, in dessen Inneren sich alles um Film und Musikgeschichte dreht. Außerdem haben wir uns an der „Gumwall“ mit unseren Kaugummis verewigt. Ein weiteres Highlight war ein abendlicher „Boattrip“ nach „Bainbridge“, dort bestaunten wir die „Skyline“ von Seattle. Am nächsten Tag besuchten wir den „Pike Place Market“, bei dessen Fischmarkt die Händler ihre Fische tatsächlich durch die Gegend werfen. Wir nahmen an einer „Undergroundtour“ teil, diese gab uns einen Einblick in die Geschichte Seattles. Die Stadt „von unten“ zu sehen, war sehr interessant. Dort sind Teile des ursprünglichen Seattle erhalten, bevor dieses einfach neu überbaut wurde. Um 1900 wurden die Straßen und Gehwege angehoben und in den letzten Jahrzehnten zu einer Touristenattraktion ausgebaut. Mit einer Shoppingtour beendeten wir unseren Besuch in Seattle.
Am Nachmittag wurden wir von einer Abordnung aus Wenatchee abgeholt, alle waren sehr aufgeregt, wir konnten es kaum erwarten, unsere Familien kennenzulernen. Nach einer circa dreistündigen Fahrt wurden wir von unseren Gastfamilien herzlich empfangen. Schon nach kurzer Zeit waren wir voll in die Familien integriert, deshalb konnte man sich nur wohlfühlen. Am nächsten Tag luden uns die amerikanischen Schüler und ihre Familien zu einer „Welcome Party“ ein. Bei Pizza wurden die ersten Unterhaltungen geführt und Kontakte geknüpft, später schnitzen wir mit sehr viel Spaß Kürbisse.
Täglich besuchten wir die „Wenatchee Highschool“ bis ca. 15.00 Uhr. Im Vorfeld durfte sich jeder einen persönlichen Stundenplan zusammenstellen, hier konnten sogar Fächer wie z.B. Fotografie, Töpfern, Business, Ernährung und Ähnliches belegt werden. Im Anschluss an die Schultage verbrachten wir entweder Zeit mit den Austauschschülern oder es waren Gruppenevents geplant. Dazu gehörten eine spannende Führung durch das „Wenatchee Museum“.
Das Motto unseres Aufenthalts war „Freiwilligenarbeit“, deshalb besuchten wir ein Seniorenheim, dort erzählten wir von Deutschland und spielten mitgebrachte deutsche Spiele. Zudem wanderten wir auf den Hausberg „Saddlerock“, sammelten dabei Müll und genossen die wunderschöne Aussicht über die Stadt Wenatchee, die am Zusammenfluss des „Columbia Rivers“ und des „Wenatchee Rivers“ versteckt im Tal liegt. Wir erkundeten die Stadt Leavenworth, die in den 60er Jahren zu einem bayrischen Bergdorf umgestaltet wurde und erledigten im dortigen Naturpark Gartenarbeiten.
Das größte und eindrucksvollste Erlebnis war für uns jedoch „Homecoming“, dieses Event feiert den Beginn des neuen Schuljahres und umfasst mehrere Veranstaltungen. Es gab eine Parade, ein „American Football Game“ und einen „Ball“. Für den Ball trafen wir uns in schicker Abendkleidung zusammen mit unseren Austauschpartnern zu einem gemeinsamen „Dinner“, danach wurde in der geschmückten Schule barfuß getanzt. Die Schuhe mussten an der Garderobe abgegeben werden, was in Abendkleidung ein witziges Bild ergab.
Nach zwei ereignisreichen, wunderschönen Wochen im Staat Washington fiel uns der Abschied sehr schwer. Die eine oder andere Träne wurde sogar vergossen. Völlig übermüdet landeten wir schließlich in Stuttgart.
An dieser Stelle gilt ein besonderer Dank unseren Lehrern, Frau Meyer, Herrn Höfelein und Herrn Amann für die tolle Organisation, natürlich der Wenatchee Highschool mit allen Lehrern, insbesondere Frau Christensen, allen Schülern, den Gastfamilien und den Austauchpartnern, die uns so herzlich aufgenommen haben. Ebenso dem Schickhardt-Gymnasium und unseren Eltern für diese einmalige Chance. Wir haben eine tolle und unvergessliche Zeit in Amerika verbracht, viel gelernt, Erfahrungen gesammelt und neue Freunde vielleicht sogar fürs Leben gefunden. Mit Spannung freuen wir uns auf den Besuch unserer Austauschpartner. Wir können es kaum erwarten!