27. November 2024

Mitglieder der ISS-AG fangen Fernsehbilder von der Internationalen Raumstation (ISS) auf

geschrieben von der ISS-AG

Die ISS-AG hat unter der Leitung von Herrn Amann einen ersten großen Erfolg ihrer Arbeit erhalten. Sie erhielt eine Auszeichnung dafür, dass es ihnen gelungen ist, direkt von der überfliegenden Internationalen Raumstation Fernsehsignale zu empfangen und diese aufgefangenen Signale in ein sichtbares Bild zu verwandeln.

Vielleicht klingt das gar nicht so kompliziert, aber man muss sich einfach mal Folgendes vorstellen:
Die Internationale Raumstation zieht in etwa 400 km über der Erdoberfläche ihre Bahn um die Erde. Jede Erdumrundung dauert rund 90 Minuten und dabei dreht sich zusätzlich noch die Erde unter der Flugbahn. Damit liegt Herrenberg nicht bei jedem Überflug im Sichtbarkeitsbereich der Internationalen Raumstation. Typischerweise existieren pro Tag drei Überflüge, bei denen sich die Internationale Raumstation für jeweils nur rund zehn Minuten über dem Horizont befindet, hier muss also jedes Detail stimmen.

Allerdings muss dafür die Richtantenne nicht nur zur aktuellen optischen Position der Internationalen Raumstation im Weltraum ausgerichtet werden, sondern es müssen auch Korrekturen auf Grund von örtlichen Umweltgegebenheiten eingerechnet werden. Dazu zählt alles, von z. B. Bergrücken bis zu größeren Gebäuden, es müssen aber auch physikalische Vorgänge in der Atmosphäre aktiv berücksichtigt werden, denn diese nehmen direkt Einfluss auf die Ausbreitung der Funkwellen. Zur Übertragung der Bilder werden international vereinbarte Frequenzen im wissenschaftlichen Amateurfunkdienst verwendet.

Aber auch wenn man alle Voraussetzungen erfüllt, muss man wissen, dass eine solche Übertragung von Fernsehbildern von der Internationalen Raumstation nur zu ganz besonderen Anlässen stattfindet. Der aktuelle Anlass war die Aufnahme von internationalen Raumflügen im Rahmen des „Interkosmos“-Programms vor vierzig Jahren mit dem Ziel der friedlichen Erforschung des Weltraums mit internationaler Zusammenarbeit.

Durch den unglaublich lösungsorientierten Teamgeist der Mitglieder der AG aus den Jahrgangsstufen 7 bis J1, gepaart mit technischem Know-How aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und einem ausgeprägten Durchhaltevermögen, hat sich die AG diesen Erfolg verdient. Wir gratulieren zu dieser Leistung!

Natürlich hat die ISS-AG noch größere Pläne, an denen wir auch alle als Schulgemeinde teilhaben dürfen. Wir können also gespannt sein!